Der neue OM 936 im Detail: kompakt und leistungsstark
Zu den Finessen des neuen OM 936 zählt VCP (Variable Camshaft Phaser). Hinter dem Begriff steckt eine verstellbare Auslassnockenwelle, die erste, derartige Nockenwelle in einem Dieselmotor überhaupt. Die Verstellung unterstützt die Regeneration des Partikelfilters. Ist eine Regeneration notwendig, werden die Steuerzeiten zur Anhebung des Temperaturniveaus im Abgastrakt verstellt.
Die Turboaufladung des OM 936 erfolgt maßgeschneidert für die jeweilige Leistungsstufe. In der Leistungsstufe mit 220 kW (299 PS) arbeitet ein asymmetrischer Abgasturbolader mit zweiflutiger Turbine. Für die obere Leistungsstufe mit 260 kW (354 PS), die optional im Citaro LowEntry zum Einsatz kommt, ist eine zweistufige Aufladung mit zwei Turboladern vorgesehen.
Aufgrund einer kompakten Bauweise mit seitlich montierter Wasserpumpe entspricht die Länge des Motors trotz des größeren Hubraums in etwa den Vorgängern. Der OM 936 fällt sogar 25 mm kürzer aus als der bisherige OM 926 LA. Das Leistungsgewicht ist günstig, so beläuft sich das Trockengewicht des OM 936 auf 650 kg (DIN 700020-A). Dank seiner hohen Leistungsfähigkeit löst der Motor auch hubraumgrößere und damit schwerere Motoren ab.
Der Sechszylindermotor OM 936 steht im neuen Citaro in zwei Leistungs- und Drehmomentstufen parat:
Leistung | Drehmoment |
220 kW (299 PS) bei 2 200/min | 1 200 Nm bei 1 200 U/min |
260 kW (354 PS) bei 2 200/min | 1 400 Nm bei 1 200 U/min |
Mercedes-Benz OM 936
Spezialist für Linienbusse: liegender Reihensechszylinder OM 936h
Der Reihensechszylinder ist im Citaro in beiden Leistungsstufen auch in einer liegenden Variante (OM 936h) zu bekommen, sie ist maßgeschneidert für den Einsatz im Linienbus. Der Grundmotor bleibt identisch, weil die liegende Ausführung bereits in der Konzeptphase berücksichtigt wurde. Der konstruktive Aufwand ist trotzdem umfangreich, weil die gesamte Peripherie speziell für diesen Einsatz entwickelt wurde.
So verfügt der liegende Motor im Unterschied zur stehenden Ausführung in beiden Leistungsstufen über eine zweistufige Aufladung. Bei der ungewöhnlich kompakten Bauweise des horizontalen Triebwerks im Citaro kommen wegen ihrer extrem geringen Toleranzen Gussteile als Kühlerrohre statt der üblicherweise verwendeten Messingrohre zum Einsatz.
Neu für den OM 936h sind unter anderem: Kraftstoffmodul, Öl-Kühlmittelmodul, Ölwanne, Turboladeranbau mit Luft- und Abgasführung, Ventilhaube mit Ölnebelabscheidung und die Anordnung der riemengetriebenen Nebenaggregate. Hinter der Spezialität des liegenden Motors steckt insgesamt eine komplett eigene Entwicklung und Erprobung.