Motor und Kühler in Turmbauweise
Im Interieur dominiert die Gestaltung des Hecks mit dem Motorturm. Je nach Bauweise mit liegendem (OM 936h) oder stehendem Triebwerk (OM 936/OM 470) fällt er unterschiedlich groß aus. Der Kühler ist in allen Motorausführungen über dem Triebwerk angebracht. Er liegt damit ebenso wie die Luftansaugung des Motors weit außerhalb des Bereichs von aufgewirbeltem Schmutz und Gischt.
Während über den liegenden Motoren ein stehender Kühler untergebracht ist, so ist dies bei den stehenden Motoren umgekehrt: Hier finden aus Platzgründen liegende Kühler Verwendung. Der Kühlwasser-Ausgleichsbehälter befindet sich jeweils Platz sparend auf dem Dach. Die Füllstandskontrolle der Nachfüllbehälter bzw. die Auffüllanschlüsse sind jedoch wartungsfreundlich im Motorraum montiert.
Optimale Zugänglichkeit, wirksame Geräuschdämmung
Sämtliche Aggregate sind auch von innen durch unabhängig voneinander zu öffnende Wartungsklappen optimal zugänglich. Die Wartungsdeckel sind zur Geräuschdämmung vierfach sowie mit einer zusätzlichen Hohlkammerdichtung wirkungsvoll abgedichtet.
Der Motorturm verfügt über ein komplett neues Isolationskonzept. Es besteht aus einer Sandwichbauweise mit einer zweischaligen Verblechung und innenliegender Isolierung. Die einzelnen Elemente sind miteinander verklebt. Zum Fahrgastraum hin trägt dieser Isolationsmantel zusätzlich eine haptisch angenehme und darüber hinaus reinigungsfreundliche Kunststoffbeschichtung.
Korrosionsschutz und Qualität nochmals gesteigert
Der Mercedes-Benz Citaro hat sich in den vergangenen Jahren einen guten Ruf für sein hohes Qualitätsniveau erworben. Basis dafür ist neben einer gekonnten Verarbeitung unter anderem die kataphoretische Tauchlackierung (KTL). Sie schützt das Gerippe hochwirksam gegen Korrosion. Zusammen mit der Einführung von Euro VI haben die Entwickler den Korrosionsschutz jetzt nochmals steigern können.
So besteht die Beplankung des Dachs jetzt aus einer einteiligen GfK-Bahn. Sie wird in Form einer Rolle angeliefert, ist weiß lackiert und mit einer schützenden Gelcoat-Schicht versehen.
Die neuen Motoren tragen eine Kombination aus einer Klarlack-Lackierung plus einer Wachsschicht. Auch das Aufbringen des Unterbodenschutzes und das Einbringen der Hohlraumkonservierung wurde weiter optimiert. Konstruktive Änderungen verhindern, dass sich in den Radläufen des Citaro Schmutznester bilden können. Klebe- statt Schweißverbindungen der Einstiegsträger verhindern ebenfalls Korrosion. Selbst Scharniere und Schlösser werden zusätzlich durch eine Spotwachsung geschützt.
Auch Komponenten wie die optional eingebaute Kassettenrampe konnten weiter verbessert werden. Ihr Gehäuse ist nun wasserdicht ausgeführt, das verhindert Korrosion zuverlässig. Eine Reduzierung der Zahl der Bauteile und deren gute Zugänglichkeit unterstützen Service-Arbeiten. Die Sensierung erfolgt nun über den gesamten Rampenlauf durch eine Trittmatte. Ein blinkender LED-Streifen kennzeichnet die vordere Kante.
Der neue Citaro bewies die Wirksamkeit der zahlreichen Maßnahmen erfolgreich in einem umfangreichen Korrosionstest, zusammengesetzt aus Salzsprühtests mit zusätzlicher Einwirkung von Hitze und Feuchtigkeit sowie einer Schlechtweg- und einer Wintererprobung. Die komprimierten Tests entsprachen einem anspruchsvollen Einsatz von 15 Jahren Dauer. Im Ergebnis fährt mit dem Citaro ein echter Langzeitbus vor.