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Volvo 7700 Hybrid
Der erste wirtschaftlich rentable Hybridbus des Marktes
Zum ersten Mal kommt jetzt ein wirtschaftlich rentabler Hybridbus auf den Markt - der Volvo 7700 Hybrid. Mit bis zu 30 Prozent reduziertem Kraftstoffverbrauch sowie mit Hybridkomponenten von Volvo sind Busunternehmen damit in der Lage, ihre Zusatzkosten in 5-7 Jahren hereinzuholen.
Volvo 7700 Hybrid
In der Transportbranche wird der Ruf nach deutlich reduziertem Kraftstoffverbrauch immer lauter, und dafür gibt es mit Recht mehrere Gründe: Einer der bedeutendsten ist, dass es immer wichtiger wird, die Kohlendioxidemissionen zu senken, die unser Klima beeinträchtigen.
Ein weiterer Grund ist der äußerst hohe Ölpreis, der in der Zukunft wahrscheinlich weiter steigen wird. Mit reduziertem Kraftstoffverbrauch ist es möglich, aus jedem Euro noch mehr umweltverträglichen öffentlichen Personennahverkehr herauszuholen.
Volvo 7700 Hybrid
Der Volvo 7700 Hybrid leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Umwelt. Mit dem niedrigeren Kraftstoffverbrauch sinken auch die Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid um bis zu 30 Prozent.
Der Dieselmotor des Busses ist ein Euro V-Motor, der die EEV-Schadstoffgrenznorm erfüllt. Die Partikel- und Stickoxidemissionen sind im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselbus um bis zu 40-50 Prozent niedriger. Kunden, die sich für die Ausrüstung des Hybridbusses mit Partikelfilter entscheiden, können ihre Partikelemissionen noch weiter reduzieren.
Der Motor
Die Hybridtechnik ist seit langem verfügbar, hat sich aber trotz verschärfter Umweltauflagen noch nicht mit voller Kraft durchsetzen können. Grund dafür sind die bisher hohen Kosten für Hybridbusse und eine zu niedrige Verbrauchssenkung. Der Volvo 7700 Hybrid ändert dieses Bild.
Große Stückzahlen
Volvo hat sich für die Entwicklung eines Parallelhybridsystems entschieden, dessen Technologie sowohl bei Omnibussen als auch bei Lastwagen und Baumaschinen in der Volvo Group zukünftig zum Einsatz kommt. Ergebnis: große Stückzahlen, was die Kosten drückt.
Das Hybridkonzept von Volvo trägt die Bezeichnung „I-SAM“ und besteht aus einem kombinierten Anlasser, Elektromotor und Generator mit elektronischer Steuereinheit. I-SAM ist zwischen einem kleinvolumigen Dieselmotor und dem viel beachteten Volvo I-Shift-Getriebe eingebaut.
Fahrerplatz mit I-Shift
Außerdem kommt eine Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz, die beim Bremsen durch den Elektromotor/Generator geladen wird. Aus der Batterie wird Energie zum Elektromotor zurückgespeist und treibt den Bus an.
„Ein weiterer großer Vorteil der Hybridtechnik von Volvo besteht darin, dass der Busmotor an Haltestellen und vor Ampeln ausgeschaltet wird“, berichtet Maurice Brown, der Produktleiter von Volvo Buses für Stadtbusse in Europa. „Der Hybridbus wird mithilfe des Elektromotors gestartet, und erst wenn der Bus eine Geschwindigkeit von 15-20 km/h erreicht hat, startet der Diesel automatisch. Beide Motoren treiben dann den Bus zusammen an, bis der Dieselmotor ganz übernimmt.“
Diese Lösung bedeutet für die Umwelt in unseren Städten und Ballungsgebieten einen großen Vorteil. Fahrgäste, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer kommen in den Genuss eines reduzierten Geräuschpegels und reduzierter Abgasemissionen.
Das Hybridsystem
Breiter Anwendungsbereich
Die Hybridtechnik eignet sich hervorragend für Fahrzeuge, die im Stop-and-Go-Verkehr unterwegs sind und ist damit ideal für Linienbusse im hektischen Verkehr von Städten und Ballungsgebieten. Der Vorteil des Parallelhybridkonzepts, für das sich Volvo entschieden hat, besteht darin, dass die Busse damit auch effektiv im Vorortverkehr operieren, wo die Abstände zwischen den Haltestellen größer sind.
Grund dafür ist die mechanische Verbindung von Dieselmotor und Antriebsachse. Dadurch vermeidet man die Ineffektivität, die sonst bei der Konvertierung von mechanischer in elektrische Antriebsleistung und umgekehrt von Nachteil ist.
„Für unsere Kunden ist es von großer Bedeutung, dass die Busse auch außerhalb der Innenstadtbereiche Kraftstoff sparen“, unterstreicht Maurice Brown. „Viele der großen Busunternehmen müssen ihre Fahrzeuge während der Lebensdauer des Omnibusses in verschiedenen Zonen einsetzen, und dann reicht eine Technik nicht aus, die nur auf die extremen Einsatzbedingungen des Stadtverkehrs zugeschnitten ist.“
Volvo 7700 Hybrid
Eine wichtige Ursache dafür, dass man mit dem Hybridbus von Volvo bis zu 30 Prozent Kraftstoff spart, besteht darin, dass sämtliche Hybridkomponenten von Volvo entwickelt sind.
„Früher war es meistens so, dass Bushersteller Hybridkomponenten extern bezogen und danach versuchten, sie auf den eigenen Bus zuzuschneiden, aber das ist schwierig“, sagt Maurice Brown. „Indem wir selbst diese Komponenten entwickeln, sind wir in der Lage, wegweisende Technologie für die Energieversorgung des Motors und anderer Bordsysteme zu integrieren und damit den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs wirklich zu optimieren. Gleichzeitig erzielen wir damit eine vorbildliche Betriebssicherheit.“
Elektrisch gesteuerte Türöffnung
Zu der erheblichen Verbrauchssenkung tragen auch mehrere andere Bordsysteme bei, die elektrisch betrieben werden. Anstelle einer Belastung des Dieselmotors werden diese Systeme von der recycelten Bremsenergie angetrieben. Die Türöffnungsfunktion arbeitet genauso wie der Luftkompressor, die Klimaanlage und die Servolenkung elektrisch.
Volvo Buses rechnet damit, dass der neue Hybridbus eine ebenso lange Lebensdauer erzielt wie ein vergleichbarer Dieselbus. Die Wartung erfolgt auf die gleiche Weise wie bei den Dieselbussen, und in gewisser Hinsicht ist der Wartungsbedarf dieser Fahrzeuge sogar geringer.
„Elektromotor/Generator sind so belastbar, dass sie in den meisten Fällen den Bus bremsen können. Der Verschleiß der Betriebsbremsen sinkt damit, entsprechend verlängert sich das Intervall z. B. beim Wechsel der Bremsbeläge“, kommentiert Maurice Brown.
Platz für mehr Fahrgäste
Viele der heutigen Hybridlösungen führen dazu, dass Busse erheblich schwerer werden und damit auch weniger Fahrgäste transportieren. Genau das Gegenteil trifft auf den Volvo 7700 Hybrid zu.
Der Bus wiegt nur ca. 100 kg mehr als ein vergleichbarer Dieselbus. Da die Batterien auf dem Dach vor der Vorderachse angeordnet sind, ergibt sich eine vorteilhafte Gewichtsverteilung, die bewirkt, dass der Bus sieben Fahrgäste mehr mitnehmen kann als ein Dieselbus.
Volvo 7700 Hybrid – Innenansicht
Volvo Buses war auch nicht gezwungen, beim Fahrgastraum Kompromisse einzugehen, um die Hybridtechnik an Bord unterzubringen. Der Hybrid-Antriebsstrang erfordert nicht mehr Raum als ein konventioneller Antriebsstrang und sitzt außerdem in der gleichen Position. Dies resultiert in der gleichen Anzahl von Sitzplätzen.
Genau wie bei einem herkömmlichen Volvo 7700 führt dieses Konzept zu einem hervorragenden Fahrgastdurchsatz aufgrund des breiten Mittelgangs, einem völlig ebenen Boden und breiten Türen. Rein optisch rollt der Volvo 7700 mit einem eigenständigen Profil an den Start - verglichen mit den Diesel-Versionen. Die Linienführung des Dachs und das Heck des Busses sind ansprechend mit weichen fließenden Linien gestaltet, die sich bestens mit der Tatsache decken, dass innovative Hybridtechnologie zu einer Entlastung der Umwelt beiträgt.
Vorserienbusse liefert Volvo 2009 an Kunden aus, die Serienfertigung startet Anfang 2010.
Volvo 7700 Hybrid – Innenansicht
Technische Daten | Antrieb: | | Motor: | Parallel Hybrid-System mit Volvo MD5 Diesel. Vierzylinder-Reihenmotor mit 158 kW (215 PS) - Hubraum: 4.760 ccm | I-SAM: | max. Leistung: 120 kW (163 PS) Dauerleistung: 70 kW | Getriebe: | Volvo AT2412D I-Shift 12 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge elektronisch überwacht Elektromotor als Retarder geschaltet | Maße: | | G | 12.074 mm | K | 2.550 mm | Y | 3.216 mm | X | 3.207 mm | A | 5.945 mm | I | 2.964 mm | J | 3.435 mm | M | 2.107 mm | N | 1.885 mm | Bodenfreiheit: | 200 mm | Einstiegshöhe: | 340 mm | Wendekreis: | 10.834 mm | Gewichte: | | max. Vorderachslast: | 6.300 kg | max. Hinterachslast: | 12.000 kg | max. Gewicht: | 18.000 kg | Fahrgäste: | | Sitzplätze: | 29 + Fahrer | Stehplätze: | 66 |
Fotos und Text:
Volvo Bus Corporation |