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Technik   Geburt einer Legende: Die 1949 vorgestellte Motorenbaureihe 300 ist ein großer Wurf
12.05.2009 von admin

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Geburt einer Legende: Die 1949 vorgestellte Motorenbaureihe 300 ist ein großer Wurf
  • Ein leichtgewichtiger Diesel macht den Anfang
  • Die Motorenfamilie macht weltweit Furore
  • Bis in die 1990er Jahre trägt das Konzept


Damit fängt alles an: Mit 4,6 Litern Hubraum und 90 PS startet der OM 312 anno 1949.

Am Anfang steht ein Fehlstart, und trotzdem gibt’s ein Happy End: Der Geschichte der 1949 für leichte und mittlere Nutzfahrzeuge ins Leben gerufenen Motorenbaureihe 300 mangelt es wahrlich nicht an Würze.

Tief in den Archiven schlummern die Konstruktionszeichnungen zu einem Motor namens OM 302, den es jedoch nie gegeben hat. Gedacht ist diese Ende der 30er Jahre konzipierte Maschine für kleine und mittlere Nutzfahrzeuge, antreiben soll sie nicht nur hauseigene Lkw, sondern auch den seinerzeit vor allem beim Militär sehr beliebten Dreitonner Opel Blitz.

Abspecken lautet die Devise

In genau dieser Lkw-Kategorie hat Mercedes-Benz seinerzeit ein kleines Problem: Der hauseigene Dreitonner L 3000 trägt ein paar Pfunde zuviel auf seinen Rippen. Für das so genannte Kontingentgewicht von zwei L 3000 lassen sich drei entsprechende Opel Blitz herstellen. Deren Einsatzgewicht ist rund 20 Prozent günstiger als das des L 3000; zudem erweist sich der Opel Blitz als robust und preiswert.

So kommt es, dass Generaldirektor Dr. Wilhelm Kissel schon im Herbst 1938 einen Dreitonner fordert, der ebenso leicht sein müsse wie der Opel Blitz und auch genauso preiswert. Mit der Entwicklung beauftragt er das Werk Gaggenau. Dort arbeiten die Entwickler nun ab 1938 an der Konstruktion eines Vierzylinder-Diesels für leichte Nutzfahrzeuge, der als OM 301 apostrophiert ist und die ungewöhnliche Nenndrehzahl von 3000/min erreichen soll. Zum Vergleich: Üblich sind seinerzeit rund 2200/min. Ebenso bemerkenswert an diesem Motor sind die Kennwerte für Bohrung und Hub, die bei 90/120 Millimetern liegen. Das ist ein Maß, das sich lange noch wie ein roter Faden durch sämtliche leichte Dieselmotoren von Mercedes-Benz ziehen wird.

„OM 302“ lautet der Code für den entsprechenden Sechszylinder, den Motorenkonstrukteur Adolf Wente im Juni 1940 in Angriff nimmt. Möglichst wenig Eigengewicht, trotzdem eine Leistung von 80 PS und somit eine relativ hohe Nenndrehzahl von ebenfalls 3000/min lauten die Vorgaben. Zum Vergleich: Der im L 3000 übliche Motor OM 65/4 ist relativ schwer und erreicht seine 70 PS Nennleistung bei 2250/min.


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