Omnibus-Infos » Setra
Vor 50 Jahren - Kässbohrer-Konferenz-Omnibus für Berlin
02.12.2011 - 01:00

Vor 50 Jahren - Kässbohrer-Konferenz-Omnibus für Berlin

1962 beschloss man in Berlin in- und ausländischen Persönlichkeiten, Politikern und anderen hohen Gästen des Berliner Senats die geteilte Stadt durch die Fensterscheiben eines Spezial-Omnibusses zu zeigen. Zu diesem Schritt der Gästebetreuung entschloss man sich, um den üblichen Repräsentationsaufwand mit Einzelfahrzeugen, Polizei-Eskorte, Dolmetschern und den Stäben von Begleitpersonen zu reduzieren und das Fahren größerer Kolonnen mit den üblichen verkehrsbehindernden Folgen zu vermeiden. Außerdem bot das Fahrzeug mit seinem Fassungsvermögen gute Gelegenheit, einer größeren Zahl von Besuchern die Stadt zur gleichen Zeit zu zeigen und sie mit den Verhältnissen in der seinerzeit geteilten deutschen Hauptstadt vertraut zu machen.

Bei dem Omnibus handelte es sich um einen sogenannten Konferenzbus der von den Karl Kässbohrer Fahrzeugwerken GmbH in Ulm hergestellt wurde. Er war mit bequemen, drehbaren Sesseln, einer Übertragungs- und Telefonanlage sowie dem üblichen Komfort ausgestattet, der zum Rahmen von Konferenzen usw., nach Meinung der Betreiber, gehörte. Auf die Lehnen der Sessel ließen sich kurze Schreibplatten aufsetzen, auch eine Aktenablage war vorgesehen und zur schnellen Bewirtung der Gäste mit warmen Würstchen und kühlen Getränken standen Kühlschrank, Gläser- und Geschirrschrank und eine Thermobox zur Verfügung. Sitze für Begleitpersonen waren im Bug und Heck des Fahrzeugs eingebaut.


Das Fahrzeug war ein serienmäßiger Setra S 12 und wurde seinem Verwendungszweck entsprechend ausgestattet. Die 16 drehbaren, sehr breiten Spezialsessel mit verstellbaren Rückenlehnen und Plüschbezügen aus Dralon waren ausgesprochen bequem und dürften auch den höchsten Ansprüchen genügt haben. Sie ließen sich beliebig drehen, sodass verschiedene Sitzgruppen gebildet werden konnten.

Während der Fahrt betreute eine Stewardess die Fahrgäste. Dazu konnten in wenigen Sekunden Tischchen auf die Sessellehnen gesteckt werden, Aktentaschen, Papiere usw. verschwanden in den Diskussionspausen in großen hängenden Gepäckablagen, sodass man ungestört essen und trinken konnte. Die großflächigen Fenster und die Oberlichtverglasungen sorgten für eine gute Lichtdurchflutung des Fahrzeuginneren.

Dieser Kässbohrer-Konferenzbus wurde anlässlich des Berlinbesuches des amerikanischen Präsidenten Kennedy dann erstmals eingesetzt.



admin


gedruckt am 19.04.2024 - 13:30
http://www.omnibusarchiv.de/include.php?path=content&contentid=926