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Solaris und Voith stellen Urbino 18 DIWAhybrid vor
19.04.2011 - 01:00

Solaris und Voith stellen Urbino 18 DIWAhybrid vor
Der neue Urbino 18 DIWAhybrid von Solaris setzt auf Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. In diesem Gelenkbus mit Parallelhybrid-Antrieb von Voith unterstützt ein 150 kW starker Elektromotor den Dieselmotor. Ein Supercap-System speichert Energie, spart Kraftstoff und reduziert den Verschleiß. Derzeit läuft die Felderprobung bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG.


Zuverlässig, wirtschaftlich und umweltschonend – der neue Solaris Urbino 18 mit Voith DIWAhybrid ist ein zukunftsweisendes Zugpferd für den modernen Nahverkehr. Das Konzept setzt auf bekannte Partner und bewährte Komponenten. Der Niederflur-Gelenkbus Solaris Urbino 18 zeigt sein Können bereits tausendfach auf Europas Straßen. Sein neuer Hybridantrieb von Voith Turbo nutzt die bewährte Qualität des weltweit eingesetzten DIWA-Automatgetriebes und die langjährige Erfahrung von Voith bei der Entwicklung elektrischer Antriebssysteme.

„Zusammen mit unserem langjährigen Partner Voith Turbo gehen wir somit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Elektromobilität. Mit dem Urbino 18 DIWAhybrid erhalten unsere Kunden einen parallelen Hybridbus, der keine Abstriche in Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit macht,“ erläutert Solaris-Vorstandsvorsitzende Solange Olszewska.

Dr. Volker Zimmermann, Geschäftsführer Voith Turbo, ergänzt: „Wir beschäftigen uns schon seit Jahren mit Technologien, um die Kosten für Verkehrsbetriebe weiter zu senken und Busse noch umweltfreundlicher zu machen. Die Entwicklung elektrischer Antriebe für die spezifischen Einsatzprofile von Linienbussen steht bei uns ganz oben. Für unser Parallel-Hybridysytem ist der Urbino 18 DIWAhybid die Referenzanwendung in Deutschland und Europa.“

DIWAhybrid: Paralleles Hybridsystem mit Supercaps-Speichereinheit

Der neue Urbino 18 DIWAhybrid fügt sich nahtlos in bestehende Omnibusflotten ein und steht unkompliziert im harten Alltagseinsatz. Herzstück dieses neuen Fahrzeugs ist das von Voith Turbo entwickelte parallele Hybridsystem DIWAhybrid.

Beim DIWAhybrid unterstützt ein asynchroner Elektromotor den Dieselmotor beim Anfahren und Beschleunigen. Während des Bremsvorgangs arbeitet die Asynchronmaschine als Generator und wirkt wie ein Primärretarder, der den DIWA-Sekundärretarder optimal ergänzt. Dies erzeugt elektrische Energie, entlastet die Betriebsbremse, reduziert den Bremsenverschleiß und die daraus resultierende Feinstaubbelastung.

Die während des Bremsvorgangs zurück gewonnene Energie wird in einem nur 410 kg schweren Supercap-System gespeichert. Die fünf 125-V-Module haben eine Speicherkapazität von insgesamt 0,5 kWh. Um die Platzverhältnisse im Fahrgastraum nicht zu beeinträchtigen sind die Supercaps ebenso wie der Voith-Umrichter auf dem Fahrzeugdach angeordnet. Elegante Dachverkleidungen weisen auf die zukunftsweisende Antriebstechnik des Urbino 18 DIWAhybrid hin.


Der DIWAhybrid ist bis zu 290 kW Eingangsleistung und 1 600 Nm Eingangsdrehmoment ausgelegt. Mit 150 kW elektrischer Antriebsleistung nimmt das DIWAhybrid-System dem Dieselmotor so viel Arbeit ab, dass dieser gegenüber konventionellen Dieselbussen deutlich kleiner ausgeführt werden kann. Im Urbino 18 DIWAhybrid kommt ein Cummins ISB6.7EV 250H zum Einsatz, der bei 6,7 l Hubraum 181 kW (246 PS) leistet und die anspruchsvolle EEV-Abgasnorm erfüllt.

Durch die Verwendung des kleineren Dieselmotors erhöht das gesamte Hybridsystem das Gewicht des Busses um nur 600 kg. Den Passagieren bietet sich ein gegenüber dem konventionell angetriebenen Solaris Urbino 18 identischer Fahrgastraum mit vergleichbarer Beförderungskapazität. Im Urbino 18 DIWAhybrid finden bis zu 161 Fahrgäste Platz, davon 51 auf bequemen Sitzplätzen.


BOGESTRA setzt auf Elektromobilität

Der Urbino 18 DIWAhybrid wurde mit Unterstützung des deutschen Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie entwickelt. Das Vorserienfahrzeug wird seit Mitte Februar 2011 in der Modellregion Elektromobilität Rhein-Ruhr von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA AG) erprobt. Nach der sechsmonatigen Felderprobung werden im Sommer 2011 die ersten Serienfahrzeuge für die BOGESTRA AG und andere deutsche Verkehrsunternehmen folgen.

Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG setzt schon seit Anfang 2008 mit dem ersten Hybridbus Nordrhein-Westfalens auf klimaschonende Antriebstechnik – mit Erfolg. 2010 folgten drei weitere Hybridbusse und Mitte 2011 wird das Unternehmen mit den neuen Urbino 18 DIWAhybrid seine Flotte auf insgesamt 15 Fahrzeuge erweitert haben.



Fotos und Text:
Solaris Bus & Coach S.A


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