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Setra S 328 DT
03.09.2010 - 01:00

Setra S 328 DT


Setra S 328 DT in der IAA-Lackierung 1994

Auf der Ausstellung Car & Bus in Kortrijk stellte Setra 1993 seinen neuen Doppeldecker S 328 DT vor und vervollständigte damit die Baureihe 300. Äußerlich wies der Bus die markanten Merkmale der Baureihe 300 auf, so auch die seitliche Schwinge und die inzwischen berühmten Außenspiegel. Das Publikum war hinsichtlich der stilistischen Merkmale und der Schwinge angetan vom Design, bei den „Maikäferfühler“-Außenspiegeln gingen die Meinungen aber immer noch auseinander.

Obwohl der Markt für Doppeldecker in den Jahren 1991 und 1992 stark rückläufig war, hatte man sich bei Kässbohrer entschlossen einen Nachfolger für den S 228 DT herzustellen. Außerdem, so Kässbohrer, hätten die Kunden „lest but not least“ einen Anspruch auf ein Ersatzgeschäft mit ihrem Bushersteller.


Als Motor wurde serienmäßig der Mercedes-Benz OM 402 LA mit 280 kW (381 PS) eingebaut, der für den 25 Tonnen schweren Bus allerdings relativ klein war. Es bestand aber die Möglichkeit den Bus auch mit dem Mercedes-Benz OM 442 LE mit 370 kW (503 PS) auszustatten.

Als Getriebe war das ZF 8 S-180 eingebaut, welches serienmäßig über die automatisierte Vorwählschaltung (AVS) verfügte. Ebenso zur Serienausstattung gehörten ein Antiblockiersystem (ABS), eine Antischlupfregelung (ASR) sowie ein halbelektronischer Voith-Retarder.

Das Cockpit im S 328 DT wurde ebenfalls neu gestaltet und entsprach nun dem der Baureihe 300 mit Tachometer und Drehzahlmesser im Primärblickfeld des Busfahrers und Multifunktionsanzeigen.


Der Fahrerplatz des S 328 DT

Der Innenraum war parallel zur Baureihe 300 entwickelt und gestaltet worden. Das bedeutete, dass maximal 75 Sitzplätze mit den erforderlichen Sicherheitseinrichtungen untergebracht werden konnten. Die Toilette gab es serienmäßig, die Küche war nur als Sonderausstattung zu haben.


Die Küche im S 328 DT

Das Unterdeck konnte, wie bereits zuvor schon von vielen Unternehmen praktiziert, auch als Bistro oder mit Clubtischen gestaltet werden. In diesem Fall verblieben für das Oberdeck noch maximal 55 Sitzplätze, im Unterdeck richtete sich die Anzahl der Sitzplätze dann nach Art und Größe der Ausstattung.


Das Unterdeck als Bistro



Das Unterdeck mit Clubtischen

Mit seinen Außenmaßen von 12.000 mm Länge, 2.500 mm Breite und einer Höhe von 4.000 mm blieb Kässbohrer bei den traditionellen Maßen und verzichtete auf einen Megabus. Man wollte auf keinen Fall einen 15 m-Bus mit vier Achsen wie Neoplan bauen, der nur mit Sondergenehmigung auf die Straße zu bringen war. Man erwog aber schon die Studie eines 13,5 m langen Busses, der allerdings nicht als Doppeldecker erscheinen sollte. Überhaupt wollte man bei Kässbohrer in diesem Punkt noch abwarten, da es Vorzeichen gab, die längere Busse als 12 m erlaubten, bei denen aber keine vierte Achse erforderlich sein würde.

Am 26. Februar 2002 verließ dann der letzte Reisebus der Baureihe 300 das Werk in Ulm. Es war, wie konnte es anders sein, ein S 328 DT. Mit 773 produzierten Einheiten kam er zwar nicht an seinen Vorgänger dem S 228 DT heran, trotzdem konnte er stetig wachsende Absatzzahlen vorweisen.


Das Produktionsteam verabschiedet den letzten TopClass Reisebus der Baureihe 300.


Fotos:
Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH
EvoBus GmbH – Setra Omnibusse


admin


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