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Hess lighTram Hybrid
25.01.2008 - 00:00

Hess lighTram Hybrid
  • Doppelgelenkzug mit Hybridantrieb
  • Fahrzeug zur Zeit im Probebetrieb


Nachdem der Schweizer Omnibushersteller Hess AG seinen ersten Doppelgelenk-Trolleybus „lighTram“ zur Serienreife gebracht hat und dieser in verschiedenen Schweizer Städten eingesetzt wird, stellte die Firma im Juli 2007 seinen Doppelgelenkzug „lighTram“ mit Hybridantrieb vor.

Dieser Hybridbus mit einer Länge von 24,75 m basiert auf dem zuvor genannten Doppelgelenk-Trolleybus „lighTram“. Doch statt eines Elektromotors, der seinen Strom aus einer Oberleitung bezieht, führt dieser Bus seine eigene Stromversorgung in Form eines Scania Dieselmotors mit. Dieser leistet bei einem Hubraum von 8,9 l 228 kW (310 PS). Das mag etwas wenig erscheinen, doch der Dieselmotor treibt lediglich einen Generator an, der zwei Asynchronmotoren von Vossloh-Kiepe mit Strom versorgt. Jeder dieser Asynchronmotoren leistet 160 kW. Diese Asynchronmotoren beziehen aber ihren Strom nicht nur vom Dieselmotor. Einen Gutteil der Energie bekommen sie, besonders beim Anfahren, aus zwei Supercap-Modulen, welche auf dem Dach des Busses angebracht sind. Die Supercap-Module werden beim Bremsen immer wieder aufgeladen.

Der Einbau von zwei Asynchronmotoren ergab sich daraus, dass es zur Zeit keine Elektromotoren von 320 kW gibt, die geeignet wären. Also machte man aus der Not eine Tugend, indem bei dem lighTram Hybrid die zweite und dritte Achse angetrieben werden. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass der Bus wenig Probleme beim Anfahren hat und bei glatter Fahrbahn immer brav die Spur hält. Außerdem reduziert sich der Reifenabrieb an den Antriebsachsen.


Hess lighTram Hybrid bei seiner Vorstellung

Nach seiner Vorstellung ging der Bus zur Erprobung zu den Zuger Verkehrsbetrieben. Von dort aus soll er neben Luxemburg auch in verschiedenen deutschen Städten Probefahrten absolvieren. Eine davon wird Düsseldorf sein, weil der Systemlieferant Vossloh-Kiepe noch die elektrischen Komponenten optimieren will.

Bei den praktischen Erprobungsfahrten zeigte sich, das der Bus sich gut fahren lässt. Durch die gelenkte vierte Achse ist der Wendekreis des Busses genauso groß, wie der eines normalen Gelenkzuges. Lediglich bei dem Gewicht hat der lighTram Hybrid gegenüber der Trolleybus-Variante zugelegt. Obwohlschon in Aluminium-Leichtbau hergestellt, bringt der Bus ca. 26 Tonnen Leergewicht auf die Waage. Auch kostete der Einbau des Dieselmotors und des Generators Nutzfläche. Trotzdem bleibt Platz genug, um den Bus mit 59 – 64 Sitzplätzen auszustatten und eine Gesamtkapazität von 200 Personen zu gewährleisten. Der 100 % niederflurig konzipierte Bus sieht außerdem einen optimalen Passagierfluss und die Mitnahme von Personen mit Kinderwagen und Rollstühlen vor.


Innenansicht des lighTram Hybrid



Fotos:
Hess AG


admin


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