Der Berliner Omnibus – I
Pferdeomnibus der "Concessionierten Berliner Omnibus-Compagnie" um 1850
Als erstes Berliner Verkehrsunternehmen erhielt 1846 die „Concessionierte Berliner Omnibus-Compagnie“ eine Genehmigung zum Betrieb von fünf innerstädtischen Pferdebuslinien. Während in Hamburg der Omnibusverkehr sehr schnell einen großen Umfang annahm, blieb es in Berlin bei einem relativ bescheidenen Aufgebot an Wagen. Durchschnittlich waren etwa 40 Wagen im Jahr in Betrieb.
Das lag zum einen daran, dass der Berliner Omnibusverkehr sich mehr auf den Ausflugsverkehr konzentrierte, als auf den Linienverkehr. Zum anderen lag es daran, dass die Berliner Behörden nicht bereit waren, Omnibuslinien in größerer Zahl zuzulassen. Das änderte sich erst, als die Gewerbeordnung geändert und sich damit die Gewerbefreiheit durchsetzte. So gab es in den Jahren 1862-63 schon 38 – 40 Linien und Anfang 1865 zählte man schon 305 Omnibusse in Berlin.
Das wiederum war wohl doch etwas zuviel. Als Folge davon machten sich die Unternehmer, oft mit unschönen Methoden, heftig Konkurrenz. Das belebte zwar das Geschäft, die Fahrpreise fielen von 2½ – 3 Silbergroschen auf 1 Silbergroschen, führte jedoch dazu, dass die stark frequentierten Linien permanent überbesetzt waren und die Pflege der Wagen und der Pferde vernachlässigt wurde.