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  Streifzug durch die Geschichte: Die Internationale Automobilausstellung (IAA) und Mercedes-Benz
Geschichte   Streifzug durch die Geschichte: Die Internationale Automobilausstellung (IAA) und Mercedes-Benz
18.09.2010 von admin



50. Geburtstag des Automobils

Daimler-Benz bestückte die damalige Ehrenhalle zum 50. Geburtstag des Automobils mit dem ersten Automobil der Welt, dem dreirädigen Benz Patent-Motorwagen von 1885 sowie dem Mercedes-Benz Weltrekord-Rennwagen von 1934. Außerdem wurden dort drei große Mercedes-Benz Dieselmotoren und weitere „Meisterstücke der Konstrukteure und Arbeiter der Daimler-Benz A.G.“ gezeigt, wie es in dem Rundschreiben an die Vertriebsstellen hieß. Auch der Mercedes-Benz Pavillion stand ganz im Zeichen der Geschichte: Neben den Neuvorstellungen wurden dort 40 Jahre Rennsport mit Siegerwagen des Herstellers von 1894 bis 1934 vorgestellt.

Der stolzen Blick zurück war offenbar gut fürs Image: „Schon die bis jetzt erschienenen Pressestimmen des In- und Auslandes bestätigen aufs neue, dass Mercedes-Benz traditionsgetreu weiter die Richtung im internationalen Automobilbau angibt“, schreibt der Vorstand kurz nach der Messe an die Vertriebsmannschaft im In- und Ausland.

Die IAA 1936 wurde von zehn auf 16 Tage verlängert, um dem Publikumsandrang der Vorjahresausstellung gerecht zu werden. Auch hier stand weiter die von der Regierung geförderte Massenmotorisierung im Vordergrund – ebenso wie der geförderte Nationalstolz, Erfinder des Automobils zu sein. Dementsprechend gab es auch dort wieder eine Ehrenhalle, die den 50. Jahrestag des Benz Patents feierte. Außerdem wurden anlässlich der IAA die beiden Erfinder des Automobils, Gottlieb Daimler und Karl Benz, jeweils mit einer Briefmarke der Deutschen Reichspost geehrt.

1938 wurde die IAA in Berlin unter dem Motto „Fünf Jahre Motorisierung“ eröffnet. Adolf Hitler lobte sich in seiner Eröffnungsrede selbst, mit der Motorisierung das nationalwirtschaftliche Problem gelöst zu haben. Reichsminister Goebbels unterfütterte dies mit Zahlen: Während 1933 auf jeden 40. Deutschen ein Kraftfahrzeug entfallen sei, komme dies nun auf jeden 24. „Volksgenossen“. Zudem überstieg die damals aktuelle Kraftfahrzeugausfuhr die Gesamtproduktion von 1932. „Die Geschichte der Berliner Ausstellung seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus ist ein ununterbrochener Triumphzug“, lobte denn auch ein Presseartikel das Regime. „Ein Sieg des Gedankens über die raue Wirklichkeit und die Enge, unter der diese Veranstaltung vorher gelitten hat.“ 739 000 Besucher fanden letztlich den Weg zur 28. IAA, rund 39 000 mehr als im Jahr zuvor.
Plakat der IAA 1936

Die letzte IAA vor dem Zweiten Weltkrieg fand vom 17. Februar bis 5. März 1939 statt. Diese 29. Ausstellung erreichte einen Besucherrekord von 825 000 Besuchern. Bei der Massenveranstaltung wurde auch das Auto für die Masse erstmalig präsentiert: Der neue „Volkswagen“, der damals noch „Kraft-durch-Freude-Wagen“ hieß und nach dem Krieg als „Käfer“ Automobilgeschichte schreiben sollte. Zu dem damaligen Zeitpunkt stellten neben Daimler-Benz zehn weitere deutsche Automobilfirmen Personenwagen her; elf weitere produzierten Lkws und 18 weitere Kleinlastwagen, Zugmaschinen und Sattel-Kraftfahrzeuge.


Die sportlichen Fahrzeuge von Mercedes-Benz, hier ein Grand-Prix-Rennwagen Typ W 125, sind Teil einer Sonderausstellung auf der IAA 1938.


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