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  Streifzug durch die Geschichte: Die Internationale Automobilausstellung (IAA) und Mercedes-Benz
Geschichte   Streifzug durch die Geschichte: Die Internationale Automobilausstellung (IAA) und Mercedes-Benz
18.09.2010 von admin


Aufmerksame Beobachter aus dem Ausland

Bei den Personenwagen stand deren preiswerter Unterhalt im Vordergrund, bei den Nutzfahrzeugen die Luftbereifung. Außerdem zeigte Benz 1924 erstmals auf der Ausstellung den Diesel-Lkw mit Vorkammer-Motor. „Noch sind bei diesen Motoren kleinere Mängel, Kinderkrankheiten, zu beseitigen“, schrieb dazu etwa die Schweizer Zeitung „Der Motorlastwagen“. „Sicher ist jedenfalls, dass mit diesen Motoren der Rohölvergaser, dem man noch vor kurzer Zeit eine Zukunft prophezeite, endgültig begraben ist.“

Da deutsche Erzeugnisse auf internationalen Ausstellungen noch immer nicht präsentiert werden durften, ließ man 1924 in Berlin auch keine ausländischen Aussteller zu. Lediglich Österreich war vertreten. Die englische Zeitung „The Automobile Engineer“ befand die deutsche Automobilindustrie „in einer sehr bedrängten Lage und zweifellos im Rückstand. An tatsächlich modernen, den neuesten Fortschritten entsprechenden Konstruktionen war nicht mehr als ein halbes Dutzend zu sehen. Dies sind meist Firmen, die auch im Ausland einen guten Ruf genießen, wie Mercedes und Benz“.

1925 fand die immer noch nationale Automobilausstellung in drei großen Hallen statt, wie es in einem Bericht aus Untertürkheim heißt. Demnach war das Haus der Funkindustrie für die Motorräder zu den beiden bisherigen Hallen hinzugekommen. „Die alten deutschen Marken haben sich konstruktiv den allgemeinen internationalen Grundsätzen genähert, ja haben zum teil, wie das Beispiel von Mercedes mit seinem Kompressormotor zeigt, ihre gesamte internationale Konkurrenz überflügelt.“


Nutzfahrzeuge – zu sehen auf dem Daimler Stand 1925 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin.

Mercedes und Benz, seit 1924 in einer Interessengemeinschaft verbunden, hatten auf der Deutschen Automobil-Ausstellung 1925 sowohl für die Pkw als auch Nutzfahrzeuge gemeinsame Stände. Auf neue Konstruktionen wurde bewusst verzichtet: Im Einklang mit dem Bestreben der Automobil-Industrie wollte Mercedes-Benz nicht durch häufiges Wechseln der Typen den Fabrikationsprozess verteuern, sondern sich auf Jahre hinaus auf wenige Typen spezialisieren und dadurch die Produktionskosten auf ein Mindestmaß herabdrücken, heißt es in einem internen Ausstellungsbericht.

Dementsprechend sank die Zahl der Aussteller und Typen in den 1920er Jahren insgesamt: Während 1924 noch 86 Unternehmen 146 verschiedene Pkw-Typen ausstellten, waren es 1926 nur noch 30 Firmen mit 42 Typen. „Die Daimler-Benz Werke, deren Stand wohl der am meisten umlagerte gewesen ist, erklären, dass sie mit dem Verkauf vollauf zufrieden sind“, schrieben die „Hamburger Nachrichten“ über die Ausstellung, die rund 300 000 Besucher anzog.

Die Berliner Automobil- und Motorradausstellung im Jahr 1926 war die letzte nationale Leistungsschau in den 1920er Jahren. Denn Ende des Jahres wurde der „Reichsverband der Automobilindustrie“ (RDA) in den internationalen Spitzenverband aufgenommen. Somit wurden deutsche Unternehmen wieder zu Messen im Ausland eingeladen und in Deutschland durften wieder internationale Messen veranstaltet werden.


Plakat der IAA 1926


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