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  Streifzug durch die Geschichte: Die Internationale Automobilausstellung (IAA) und Mercedes-Benz
Geschichte   Streifzug durch die Geschichte: Die Internationale Automobilausstellung (IAA) und Mercedes-Benz
18.09.2010 von admin


Auch 1903 hat sich noch nichts daran geändert, dass eine Ausstellung überhaupt erst einmal für das Auto werben musste. „Die Eröffnung der Ausstellung hat eine große Anzahl von Automobilisten aus ganz Deutschland und weit darüber hinaus nach Berlin geführt“, heißt es in der „Zeitschrift für Automobil-Industrie und Motorenbau“ vom 20. März 1903. Das Ausbleiben „aller von den Feinden des Automobilismus erwarteten Unglücksfälle“ werde viel dazu beitragen, „dem Automobilismus neue Freunde zu erwerben und das Automobil selbst in den weitesten Kreisen populär zu machen. So erfüllt die deutsche Automobilausstellung auch indirekt eine schöne Aufgabe, deren Folgen sich wohl bald zur Freude der ganzen Industrie geltend machen dürften“.

Die Ausstellung befand sich in der Flora Charlottenburg. Im Palmengarten, dem schönsten aller Ausstellungsräume, wurden in einer historischen Abteilung frühe Wagen von Benz und Daimler ausgestellt. Flankiert wurden sie von modernen Modellen: „Ein Vergleich ... zeigt uns so recht, welche ungeheuren Fortschritte der Automobilismus innerhalb des geringen Zeitraums von nicht ganz 20 Jahren gemacht hat“, heißt es in Zeitungsberichten. Immerhin fanden rund 20 000 Besucher den Weg zur Autoausstellung in der Flora.

Der Adel trug zur Verbreitung des Autos bei

Zur Verbreitung des Autos nach der Jahrhundertwende trug schließlich der deutsche Adel maßgeblich bei. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in diesen traditionellen Pferdeliebhaber-Kreisen bei der Erwähnung des Autos noch die Nase gerümpft, aber die Veranstaltungen des „Kaiserlichen Automobil-Clubs” wurden schließlich wie die Shows in London oder Paris zum Treffpunkt der High Society, und das Bürgertum zog nach. Während Kaiser Wilhelm II. 1902 im vertrauten Kreis noch gesagt haben soll „Solange ich warme Pferde habe, besteige ich einen derartigen Stinkkarren nicht“, standen 1903 bereits drei Mercedes-Wagen im kaiserlichen Marstall.

Anlässlich der IAA 1903 unternahmen dann rund 300 Autos eine „Huldigungsfahrt“ für den Kaiser. Eröffnet wurde die 115 Aussteller zählende Messe vom Autofreund Prinz Heinrich von Preußen. 1904 wanderte die Ausstellung nach dem Willen des VDMI nach Frankfurt. Die Zahl der Aussteller hatte sich auf 170 erhöht. Neu waren die erstmals gezeigten Sechszylindermotoren, und auch die für die Autos entwickelten Spezial-Stähle fanden besonderes Interesse.

1905 eröffnete Kaiser Wilhelm II. die siebte IAA im Frühjahr in Berlin höchstselbst. Dieser symbolische Akt zeigte, dass das Auto mittlerweile in den höheren Schichten angekommen war. Prinz Heinrich nahm die Internationale Automobil-Ausstellung unter seine Fittiche. Zudem besuchte er seinen neuen Wagen auf dem Stand von Benz & Cie.: Die dunkelblaue Halblimousine mit Ledersitzen, ein Modell 40/45 PS mit Vierzylindermotor aus dem Jahr 1905, wurde somit zum Publikumsmagnet der Ausstellung. Im Oktober wurde auch noch eine Automobil- und Fahrrad-Ausstellung in Frankfurt abgehalten. Im Februar 1906 fand die neunte IAA wiederum in Berlin statt. Allerdings waren die Räumlichkeiten unbeheizt und nur im Winter frei, so dass im November 1906 noch einmal eine IAA stattfand, diesmal in neuen, beheizten Räumlichkeiten am Zoologischen Garten.
Plakat der IAA 1904


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