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  75 Jahre Neoplan *
Jubiläen   75 Jahre Neoplan *
16.04.2010 von admin


Die Kriegs- und Wiederaufbaujahre

Bei Kriegsausbruch 1939 beschäftigt Gottlob Auwärter jr. 45 Mitarbeiter. Sie fertigen Omnibusse mit Holzkarosserie und Blechverkleidung. Doch die deutsche Wehrmacht zieht die Hälfte der Belegschaft zum Kriegsdienst ein. Mit den verbliebenen Arbeitskräften fertigt Gottlob Auwärter jr. so genannte Panjewagen (Pferdekarren) für das Militär. 1942 wird sein Betrieb geschlossen, Gottlob Auwärter jr. und die Gesellen kommen bei der Reparatur von Flugzeugen auf dem nahe gelegenen Flughafen Echterdingen zum Einsatz. 1944 kehrt er in seine Werkstatt zurück, um mit seinem Bruder Otto und drei verbliebenen Gesellen Fahrzeuge auf Holzgasbetrieb umzurüsten; trotz zahlreicher Luftangriffe bleibt die Werkstatt von Zerstörungen weitgehend verschont, so dass Gottlob Auwärter jr. nach der Kapitulation Deutschlands zügig mit der Wiederaufnahme seines Betriebes beginnen kann.


So hat Gottlob Auwaerter angefangen, Busse zu karossieren. Komplett aus Holz wurde das Gerippe gefertigt. Das Chassis des Opel Blitz ist mit einem Sechszylinder-Ottomotor mit 75 PS ausgestattet.

Dennoch ist der Neustart des Unternehmens mühevoll, Geld und Material sind knapp. Die offenen Rechnungen für die letzte Lieferung von Panjewagen an die deutsche Wehrmacht bleiben unbezahlt. Und die Besatzungstruppen beschlagnahmen fast alle noch verfügbaren Fahrzeuge – entschädigungslos. Lediglich sechs Omnibusse kann Gottlob Auwärter jr. der Requirierung durch die französischen Truppen entziehen. So rettet er einen kleinen Grundstock für den Wiederaufbau seines Unternehmens. Zunächst beschäftigt sich Gottlob Auwärter jr. mit Reparaturen gebrauchter Fahrzeuge, doch schon bald fokussiert er sich weitgehend auf die Produktion von Omnibussen, die sich ab Anfang der 50er Jahre – die Deutschen reisen wieder – einer deutlich wachsenden Nachfrage erfreuen. Im Wettbewerb mit rund 80 weiteren Busherstellern in Deutschland, die zu dieser Zeit um die Gunst der Kunden buhlen, kann sich Gottlob Auwärter jr. vor allem dank eigenständiger, technisch anspruchsvoller Fahrzeugkonstruktionen behaupten.

So löst er die bisher übliche Holz-Stahl-Konstruktion für die Omnibusaufbauten durch eine robuste Ganzstahlbauweise ab – zu damaliger Zeit ein Novum im Busbau. Aus Gewichtsgründen beplankt Gottlob Auwärter jr. das neu entwickelte Stahlgerippe mit Leichtmetall. Die Aufbauten seiner Omnibusse zeichnen sich durch eine großzügige Dachrandverglasung aus, die auch den Front- und Heckbereich umgreifen. Um den Komfort für die Fahrgäste zu erhöhen, kommen Gummipuffer zwischen Fahrgestell und Aufbau. Diese halten sowohl die Verwindungen des Fahrwerks als auch Schwingungen des Motors vom Fahrgastraum fern.


Krupp-Südwerke L 50 von 1949 mit Aufbau von Auwärter


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