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  Alternative Antriebe in Omnibussen der Daimler AG - Teil I
Sonstiges   Alternative Antriebe in Omnibussen der Daimler AG - Teil I
23.12.2008 von admin


„Im Laufe der fast zweijährigen Erprobung hat sich herausgestellt, dass das Prinzip des elektrischen Direktantriebes, das im Bahnbetrieb ausschließlich angewendet wird, auch für den Duo-Bus geeignet ist und große Vorteile besitzt“, fasst der technische Schlussbericht des Herstellers 1986 die Ergebnisse zusammen: „Nach den erwarteten anfänglichen Beanstandungen und deren Beseitigung erweisen sich die Fahrzeuge als sehr zuverlässig.“ Als einzigen Nachteil nennt der Bericht einen 15 bis 20 Prozent höheren Anschaffungspreis, der sich aufgrund des doppelten Antriebs auch nicht weiter reduzieren lässt.


Emissionsfrei unterwegs: Der in Serie gefertigte Duo-Bus, hier ein Exemplar aus dem Jahr 1993, hat einen reinen Elektroantrieb mit doppelter Energiezufuhr. Die Antriebsenergie kommt entweder aus einer Unterflur-Batterie oder gelangt per Oberleitung ins Fahrzeug („O-Bus“). Das bringt Flexibilität abseits des Leitungsnetzes.

Inzwischen ist der O 405, der Standardlinienbus der zweiten Generation, in Serie gegangen und bildet nun auch die Grundlage für die Serienfertigung der Duobusse. Der O 405 GTD übernimmt von den Diesel-Serienfahrzeugen den wahlweise 250 oder 300 PS starken Sechszylinder OM 447 hA/hLA. Zunächst 18 Fahrzeuge gehen ab 1986 nach Essen, wo sie mit bis zu 75 km/h auf zwei O-Bahn-Strecken eingesetzt werden und dabei zum Teil eine gemeinsame Trasse mit der Straßenbahn benutzen. Esslingen erhält 1988 sieben O 405 GTD-Duobusse, bis 1995 werden es insgesamt 18 Fahrzeuge.

Zur selben Zeit beginnen die Duo-Gelenkbusse in Essen in die U-Bahn abzutauchen. Zu diesem Zweck werden einige Exemplare gar mit beidseitigen Türen ausgerüstet, um Mittel- und Seitenbahnsteige gleichermaßen bedienen zu können. Dies bleibt freilich nicht der einzige Eingriff, der nötig ist, um der U-Bahn im Tunnel das Terrain streitig zu machen: Im Gegensatz zur schienengeführten Bahn benötigt der Trolley eine doppelte Oberleitung. Die Frage der Weichen ist zu klären. Das Sicherheitssystem muss neu überdacht werden. Und das Schotterbett ist auf Dauer dem Busbetrieb nicht gewachsen. Nach sieben Jahren stellt Essen schließlich 1995 den Tunnelverkehr ein.

Neben den Duo-Gelenkbussen stellt Daimler-Benz auch 100 reine Oberleitungsbusse des Typs O 405 GTZ für die Schweiz her – das „Z“ bezieht sich auf Zürich, wo ein Großteil der Fahrzeuge zum Einsatz kommt. Ein Einzelexemplar bleibt dagegen der 1996 hergestellte O 405 GNTD, der ebenfalls nach Zürich geht.


Mercedes-Benz O 405 GTZ


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