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Typenkunde   Setra-Typenkunde
04.05.2007 von admin

Setra Typenkunde
Jeder Omnibus (und auch Lkw) schmückt sich mit Typenbezeichnungen, die einem "Nichtfachmann" wenig bis gar nichts sagen. Oder können Sie auf Anhieb sagen, was folgende Typenbezeichnung bedeutet: S 315 GT-HD? Dem möchten wir hier etwas abhelfen.

Die Bezeichnung "SETRA" für die Omnibusse ist die Abkürzung von SElbst-TRAgend. Diese Bezeichnung entstand im Jahre 1951, als der erste Omnibus in selbsttragender Bauweise das Werk verließ. Damit hatte der Bus zwar einen Namen, aber noch immer keine Typenbezeichnung, was ja auch dazugehört.

So kam man auf die Idee, die Typen mit einem "S" und einer Zahl zu bezeichnen. Das "S" steht für "Sitzreihen" und die Zahl dahinter für die maximale Anzahl der Sitzreihen, die in diesem Typ eingebaut werden kann. Der erste SETRA hatte acht Sitzreihen und erhielt folgerichtig die Bezeichnung "S 8". Dieses System hielt man bis heute im Prinzip bei, ergänzte es nur durch weitere Zahlen und Buchstabenkombinationen.

Die Busse der ersten Generation kamen mit Zahlen bis 15 aus. Als die neue Baureihe aufgelegt wurde, hängte man an die Zahl einfach eine 0 dran. So hießen die Busse jetzt "S 80" bis "S 150". Bei den nachfolgenden Baureihen nahm man die 0 wieder heraus und ersetzte die erste Zahl durch die Nummer der Baureihe. So entstanden die Zahlen "S 208" bis "S 228". Bei der nächsten Baureihe wurde die erste Zahl wiederum durch eine 3 und bei der weiteren Baureihe durch eine 4 ersetzt. Daher schlüsselt sich eine Typenbezeichnung nun folgendermaßen auf:


S
G
3
15
GT
-
HD
Beginn der
Typenbezeichnung
steht für
Gelenkzug
Angabe der
Baureihe
Anzahl der max.
Sitzreihen
Erweiterte
Typenbezeichnung
 
Erweiterte
Typenbezeichnung


Bei der Baureihe 100 waren eigentlich keine Buchstaben bei den Typenbezeichnungen am Fahrzeug angebracht, von Ausnahmen abgesehen. Aber sie existierten und hatten folgende Bedeutung:


A=Schweizer Breite (2,30 m)
1 Um bei der Sitzanordnung von den Radkästen unanbhängig zu sein, hatte man die Fahrgastsitze auf 15 cm hohen, durchgehend ebenen Podesten angeordnet. Die Höhe des Fahrzeuges betrug 3,09 - 3,14 m (je nach Größe der Reifen). Mitte 1968 wurden zwei weitere Grundmuster eingeführt, die beide einen um 10 cm niedrigeren Wagenkasten besaßen, was bei gleicher Fensterhöhe durch eine niedriger gewordene Seitenbeplankung erreicht wurde. Die wegen ihres durchgehend ebenen Wagenbodens mit dem Zusatz "E" gekennzeichneten Varianten hatten eine Fußbodenhöhe von 87,5 cm. Bei gleicher Mittelganghöhe hatte die andere neue Reihe die Sitze auf 15 cm hohen Podesten angeordnet und erhielt daher die Zusatzbezeichnung "P". Die bisherige Ausführung erhielt zur Unterscheidung den Buchstaben "H". Äußerlich lassen sich E-, P- und H-Modelle an den verschieden hohen Kofferraumklappen unterscheiden.
B=Breit (z.B. S 80 B)
E=Ebener Boden 1
H=Hochboden 1
L=verlängert (z.B. S 6 L)
P=Podestwagen 1
V=verlängert 2
Ü=Überland



2 Später wurde der S 120 noch um 33 cm verlängert. Dafür erhielt er in der Typenbezeichnung ein V. Unterscheiden kann man sie dadurch, dass bei den V-Versionen die Hecktür nicht direkt hinter dem Radlauf beginnt.
Eine Besonderheit waren die bis 1971 an die der Deutschen Bundesbahn gelieferten S 130, sie erhielten auf Wunsch des Kunden die Bezeichnung "S 12".


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