Mit visuellen Elementen im In- und Exterieur, wie beispielsweise den in LED-Ampelfarben gesteuerten Türein- und -ausstiegen, der Sitzerkennung oder dem nach außen gerichteten Monitor sowie den Informationseinrichtungen im Inneren, erhofften die Projektverantwortlichen Ergebnisse zu erlangen, ob und wie sich Fahrgastflüsse zielgerichteter und schneller leiten lassen können. Zum Thema Fahrgastfluss sollte auch der neu gestaltete Bereich gegenüber Tür 2 und 3 Aufschluss geben. Hier hat man auf eine feste Bestuhlung beziehungsweise auf einen reinen Kinderwagen- bzw. Rollstuhlplatz verzichtet und an deren Stelle einen Freiraum mit Klappsitzen und Anlehnhilfen geschaffen. Zudem versprach man sich von den Untersuchungen im echten Linienbetrieb Erkenntnisse zu erlangen, über welche Informationskanäle und mit welchen Themeninhalten Fahrgäste, Touristen oder Reisegruppen zu erreichen sind. Eine umfangreiche Zusatzausstattung (WLAN, GPS-Verstärker, 240-Volt-Steckdosen) sollte die Attraktivität des Linienbusses steigern und Auskunft geben, ob sich damit neue Zielgruppen generieren lassen oder bisherige Liniennutzer stärker an den Bus binden lassen.
Erkenntnisse aus dem Projekt Fahrgastinformationssysteme
Neun Monate Linienbetrieb geben ein sehr deutliches Bild über die Praxistauglichkeit der Systeme. Während an manchen Ideen noch nachgearbeitet werden muss, haben sich andere direkt durchgesetzt. Die Raumgestaltung mit Hilfe von Anlehnflächen und Klappsitzen wurde in der Realität so gut angenommen, dass der Bremerhavener Verkehrsbetrieb die Idee in vielen Fahrzeugen bereits nachgerüstet hat. Neuanschaffungen werden grundsätzlich die Idee fortführen. Ebenso erfolgreich hat sich das Fahrgastinformationssystem behauptet. Bereits zwei Drittel des Fuhrparks wurden mit 20 Zoll großen Monitoren nachgerüstet. Die Mischung aus Infotainment, Newsmeldungen und Anschlussinformationen kam bei den Fahrgästen so gut an, dass der Verkehrsbetrieb von einer deutlichen Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung spricht. Viele der Zusatzausstattungen wie WLAN, die 240-Volt-Steckdosen sowie Sitzkennzeichnung wurden von den Fahrgästen nicht als zwingend erforderlich angesehen, jedoch im Hinblick auf die Modernität positiv aufgenommen. Ebenso das innovative Außendesign und die Türeinstiegsbeleuchtungen. Letztere wurde von den Nutzern eher als Schmuck- beziehungsweise Designelement gesehen. Ein verändertes Ein- beziehungsweise Ausstiegsverhalten konnte während der Testphase nicht beobachtet werden.
Projekt europäischer Fahrerarbeitsplatz
Im Projekt ergonomisch optimierter europäischer Busfahrerarbeitsplatz hat EBSF die Fahrerbelange erforscht. Im Detail wurde untersucht, welche Rahmenbedingungen für einen standardisierten europäischen Fahrerarbeitsplatz geschaffen werden müssten, ähnlich der VDV-234-Richtlinie in Deutschland.
Neben den ergonomischen Gesichtspunkten wurden persönliche Fahrerbedürfnisse, Sicherheitsaspekte und die Einhaltung europäischer Regularien betrachtet. Die Testreihen wurden im Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) in Dresden nach statistisch begründeten Vorgaben (hinsichtlich Geschlecht, Alter, Körpergröße) mit ausgewählten Probanden (aktiven Fahrern) aus Rom, Dresden und Göteborg durchgeführt.