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AEC Regal Mark VI
03.01.2012 - 01:00

AEC Regal Mark VI


AEC Regal Mark VI mit Aufbau von Jonckheere, Belgien, 1964

In den 60ger Jahren unternahm der englische Herstelle AEC Regal Versuche, auch auf dem europäischen Festland vermehrt Fuß zu fassen. Das war nicht so einfach, denn die etwas konservativ und eigenwillig wirkende Formgebung der englischen Omnibusse fand bei den Omnibusbetrieben wenig Anklang. Aus diesem Grund wurden überwiegend nur Fahrgestelle, fast ausnahmslos nach Holland und Belgien, ausgeliefert. Diese Fahrgestelle wurden dann von einem einheimischen Aufbauer mit der entsprechenden Karosserie versehen.

Einer dieser Aufbauer war die belgische Firma Jonckheere aus Roeselare in Belgien. Er hatte verschiedene Modelle im Angebot, die auf dem Fahrgestell des EAC Regal basierten. Dabei handelte es sich sowohl um Reise-, als auch um Linien- und Überlandlinienbusse.


AEC Regal Mark VI mit Aufbau von Jonckheere als Linienbus, Belgien, 1964

Bei dem Fahrgestell des Mark VI handelt es sich um einen konventionellen Rahmen, bestehend aus U-Profil-Längsträgern mit eingeschweißten Querträgern und Auslegern. Vorder- und Hinterachse sind als Starrachse ausgelegt. Der Radstand beträgt 5.334 mm oder 6.100 mm. Bei dem Motor handelt es sich um einen Sechszylinder-Direkteinspritzer-Diesel vom Typ AEC AH 690, der zwischen den beiden Achsen unterflurig eingebaut war. Er leistete 133 kW (181 PS) bei einem Hubraum von 11.310 cm³. Als Getriebe war ein halbautomatisches Vierganggetriebe von Wilson eingebaut, welches über einen kleinen Schalthebel, der an der Lenksäule angebracht war, bedient wurde.


Das Fahrgestell des AEC Regal Mark VI



Das halbautomatische Wilson-Getriebe

Die Übersetzungen des Getriebes waren:

1. Gang = 1:4,28
2. Gang = 1:2,42
3. Gang = 1:1,59
4. Gang = 1:1
Rückwärtsgang = 1:5,98

Mit dieser Kombination von Motor und Getriebe konnte eine Geschwindigkeit von ca. 90 km/h erreicht werden. Auf Wunsch konnte auch ein normales 6-Gang-Getriebe eingebaut werden.

Als Federung dienten Halbelliptik-Blattfedern mit Teleskop-Stoßdämpfern. Auf Wunsch gab es auch eine Luftfederung. Bei der Luftfederung waren auf jeder Seite je zwei Faltenbälge mit Teleskopstoßdämpfern eingebaut, während die Achsführung von Längs- bzw. Querlenkern bewerkstelligt wurde. Die Federbälge waren vorn auf je einer kurzen Konsole, hinten auf Tragarmen angeordnet.

Als Bremsen diente eine Druckluft-Innenbackenbremse, die auf alle vier Räder einwirkte. Die Handbremse wirkte mechanisch auf die Hinterräder.

Alles in allem entsprach der AEC Regal Mark VI dem Standard, der zu der damaligen Zeit vorherrschte, was Omnibusse auf herkömmlichen Fahrgestellen betraf. Den selbsttragenden Bus, wie er sich inzwischen durchgesetzt hatte, gab es nicht. Vielleicht ein Grund dafür, dass er nicht eine so große Verbreitung im heimischen Markt fand.


Ein AEC Regal in Roodeport (Südafrika)



Die S.A.T.A.S. führte den Linienbetrieb zwischen Casablanca und Agadir mit einer Flotte von AEC Regal-Bussen durch.


Fotos:
A.E.C. Continental


admin


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