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Setra S 431 DT
10.08.2010 - 01:00

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Setra S 431 DT
  • Setra mit völlig neu entwickeltem Doppelstockbus
  • Setra S 431 DT rundet Reisebus-Programm nach oben ab
  • Steigerung der aktiven und passiven Sicherheit
  • 65 mm mehr Innenbreite sorgen für höheren Raumkomfort


Setra TopClass 400 - S 431 DT

Der S 431 DT ist das „Flaggschiff“ der Setra TopClass 400 und wurde auf der Inter­nationalen Automobilausstellung IAA Nutzfahrzeuge 2002 zum ersten Mal der Fachwelt präsentiert. Der Doppelstockbus schließt mit einer Länge von 13,89 Me­tern und einer Höhe von vier Metern das Setra Reisebus-Programm nach oben ab. Der S 431 DT wurde völlig neu entwickelt und gegenüber seinem Vorgänger S 328 DT in der Wirtschaftlichkeit deutlich verbessert. Dazu trägt die Außenbreite von 2,55 Metern, die bis um vier Sitzplätze erweiterte Fahrgastkapazität gegenüber ver­gleich­baren Wettbewerbsprodukten, die verlängerten Wartungsintervalle und die auf 8,4 m³ vergrößerten Kofferräume bei. Unter den Podesten zwischen Vorder- und Hinterachse konnten erstmalig vier Stauräume mit einem Volumen von 0,8 m³ geschaffen werden. Das sind 2,5 m³ (inkl. Fahrerruheraum) mehr Nutzvolumen.


Setra TopClass 400 - S 431 DT

Die aktive und passive Sicherheit wurde unter mehreren Gesichtspunkten neu konzipiert und verbessert. Hierbei ist unter anderem der querorientierte Rohbau mit seiner Spantentechnik zu nennen, der eine höhere Torsionsfestigkeit und damit auch eine bessere Spurführung des Fahrzeuges ergibt. Zudem sorgt auch die um 50 mm erweiterte Fahrzeugbreite für ein stabiles Fahrverhalten und trägt zur Gesamtsicherheit für Fahrzeug und Insassen bei.


Setra S 431 DT, TopClass 400, Produktion

Das Design mit der progressiven Aluminium-Schwinge „La Linea“ und den Seiten­aufschwüngen erzeugt eine sichtbare Dynamik und streckt den Fahrzeug­körper. Auch der Innenraum vermittelt durch den Breitenzuwachs von 65 mm zum Vor­gänger­modell und Höhenzuwachs ein rundum angenehmes Raumgefühl. Har­monisch reiht sich der S 431 DT in die Formensprache der TopClass 400 ein und verbindet Designaussagen vom In- und Exterieur.


Setra TopClass 400 - S 431 DT

Volumen und Lage der beiden Kraftstofftanks konnten konzeptionell verbessert werden. Sie fassen nun 640 l statt der bisherigen 480 l, sind im Heckraum positioniert und sowohl von rechts als auch von links betankbar. Außenhautteile, z. B. die Radläufe aus Kunststoff haben den Vorteil, dass diese exponierten Stellen der Karosserie unempfindlicher gegenüber Beschädigungen und gleichzeitig auch korrosionsfrei sind.

Viele technische Verbesserungen und die Umsetzung von Kundenwünschen am S 431 DT dienen dazu, den Komfort, die Servicefreundlichkeit und die Umweltfreundlichkeit zu steigern. Dazu gehört eine verbesserte Zugänglichkeit zu allen Bereichen des Fahrzeuges für Fahrer und Servicepersonal. So ist z. B. das Reserveradfach mit dem kompletten Zubehör für einen Reifenwechsel aus Sicherheitsgründen auf der rechten Fahrzeugseite untergebracht. Die Bordküche hat eine neue Optik erhalten und stellt durch ihren modularen Aufbau sicher, dass alle gängigen Einbauvarianten abgedeckt werden. Die neugestaltete, reinigungsfreundliche Toilette sorgt mit Hochdruck-Reinigungssystem für einen halbierten Wasserverbrauch. Je nach Ausführung beträgt das Volumen des Kühlschrankes vorne 35 oder 60 l. Die Beladehöhe der Kofferräume konnte um 150 mm auf 1 290 mm reduziert werden und die Kofferraumtür wurde um 20 mm auf 585 mm verbreitert.
Einstieg zum Kofferraum


Reserverad und Zubehör

Die Neugestaltung der kompletten Decke mit den integrierten Gepäckablagen im
Unter- und Oberdeck verschaffen ein deutlich verbessertes Raumgefühl. Der Doppeldecker S 431 DT ist in Fünf-Sterne-Ausstattung auf Wunsch auch mit Glasdach lieferbar. Die Doppelscheibe über dem Mittelgang des Oberdecks ist getönt und besitzt eine Energiedurchlässigkeit von 21 Prozent und eine Lichtdurchlässigkeit von etwa drei Prozent. Das entspricht ungefähr einer handelsüblichen Gletscherbrille. Damit ist der Setra S 431 DT der einzige Doppelstock-Reisebus mit diesem exclusiven Komfortmerkmal, das dem Fahrgast ein einzigartiges Raumgefühl vermittelt.


Das Glasdach über dem Mittelgang

Zu den technischen Verbesserungen gehört auch die Kathodische Tauchlackierung (KTL) für einen vollständigen Korrosionsschutz. Auch der im vollkommen geschlossenen Mittelkanal vom Fahrerplatz bis in den Motorbereich hinein „trocken“ verlaufende Verlegeweg für Kabelsätze, Rohre und Leitungen vermeidet die Gefahr von Geräuschdurchgang und Wassereintritt in den Achsbereichen.


Der Tauchvorgang in der KTL-Anlage

Trotz seiner Länge von 13 890 mm hat der S 431 DT einen Wendekreis von nur 22 760 mm. Diese Wendigkeit wird durch die Radstände, die Überhänge und die hydraulisch unterstützte Lenkung erreicht. Die dritte Achse, die ZF-Nachlaufachse mit Rear Axle Steering (RAS)-System, verbessert die Manövrierfähigkeit. Die Nachlaufachse wird bei einem Lenkwinkel von mehr als 5° hydraulisch zwangsgelenkt und bleibt bis zur maximalen Geschwindigkeit und auch bei Rückwärtsfahrt aktiv. Dies stellt einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor dar, denn die Nachlaufachse übernimmt Seitenführungskräfte in allen Fahrzuständen, z. B. bei einem Ausweichmanöver.

Der Bus ist mit einem Mercedes-Benz Motor OM 502 LA mit 370 kW (503 PS) und dem automatisierten 12-Gang-Schaltgetriebe ZF-AS Tronic ausgerüstet und erfüllt die geltenden Euro 5 Abgasrichtlinien.


Der S 431 DT ist mit dem Elektronischen Bremssystem (EBS) mit serienmäßigem Bremsassistent ausgestattet, dessen kurze Ansprechzeiten und Bremswege sowie die permanente Systemüberwachung eine beträchtliche Steigerung der Gesamtsicherheit darstellen. Zum EBS gehört auch die Steuerung der Nachlaufachse. Sie ist bei einer Bremsung des Fahrzeugs durch individuelle Steuerung und separaten Achsmodulator eingebunden. Eine wichtige Rolle spielt hierbei auch das Integrierte Elektronik System (IES) für Motor- und Antriebs-Bremsmanagement, das eine bessere Abstimmung von Motor, Getriebe und Bremse durch Datenkommunikation ermöglicht.

Zum Sicherheitspaket gehört auch der ergonomisch gestaltete Fahrerarbeitsplatz, an dem der Fahrersitz um bis zu 80 mm weiter als bisher nach hinten verstellt werden kann. Der Gesamtverstellweg des luftgefederten Fahrersitzes beträgt insgesamt über 200 mm. Das übersichtliche Cockpit der TopClass 400 bietet dem Fahrer zudem viele Stau- und Ablageflächen. Darüber hinaus sind Einbauplätze für Navigationsmonitor, Radio, Audio-/Videobedienteil und Tachograph gut erreichbar. Herausragend ist die Joystick-Schaltung, die auch im Doppelstockbus dem Fahrer viel Schaltkomfort und leichte Handhabung vermittelt. Das Cockpit als Fahrerarbeitsplatz mit optimierter Sitz- und Griffposition ermöglicht so ermüdungsfreies Fahren. Die Außenspiegel bieten das bekannt gute Sichtfeld rundum. Auf Wunsch ist außerdem eine Rückfahrhilfe mit Leuchtdioden in den Außenspiegeln oder eine Rückfahrkamera erhältlich. Deren Bild wird auf das Fahrerplatzdisplay eingespielt.


Der Fahrerplatz

Der Fahrgast findet über dem Kopf im Servicekanal funktionelle, eigenständige Servicesets mit Lüftungsdüsen und einer Serviceruftaste. Die Leseleuchten sind bewusst vom Serviceset abgesetzt. Elektrisch ausfahrbare Klappmonitore, die mit der optionalen Videoanlage geliefert werden, sind im Deckenbereich mehrfach angeordnet. Wer mehr will, kann eine Multimedia-Anlage mit Kopfhöreranschluss und in die Rückenlehne integrierten Bildschirmen für jeden Platz ordern.


Der Innenraum



Die Küche im Unterdeck


Photos:
EvoBus GmbH – Setra Omnibusse


admin


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